Weniger als eine Stunde von Kyoto entfernt liegt die Stadt Nara. Sie war Hauptstadt, bevor es Kyoto war (710 bis 784) und gilt als Wiege der japanischen Kultur. Acht Tempelanlagen gehören zum Weltkulturerbe.
Angelegt wurde Nara nach dem Vorbild der ehemaligen chinesischen Hauptstadt Xian im Schachbrettmuster. Die Hauptstadt stand unter starkem Einfluss der buddhistischen Mönche und wurde schließlich verlegt, um den Einfluss der Mönche auf die Politik zu verringern.
Tempelanlagen und zahme Rehe in Nara
Viele der Tempel liegen in einem großen Park, in dem zahme Rehe frei leben. Der Legende nach kam einmal ein Gott auf einem weißen Reh zu Besuch in den Tempel. Seither werden Rehe von den Menschen vor Ort verehrt. Viele der Touristen füttern die Rehe, was dazu führt, dass sie teilweise von ihnen verfolgt werden, wenn sie auf der Suche nach etwas zu Fressen sind.
Der Kofukuji-Tempel steht am Eingang des Parks, momentan wird er restauriert. Vor ihm steht eine fünfstöckige, 50 Meter Hohe Pagode. Wir werden von einer Gruppe Schulkinder angesprochen, ob wir ein Foto mit ihnen machen können. Der Lehrer fotografiert uns mit allen Fotoapparaten …
Im Todaiji-Tempel befindet sich eine 15 Meter Hohe Buddha-Statue aus Bronze. Sie ist die größte antike Buddha-Statue des Landes. Sie wird auch als Daibutsudsuden (großer Buddha) bezeichnet. Im Tempel befindet sich ein Tempelbalken mit einer kleinen Öffnung. Kinder, die durch diese Öffnung kriechen sollen unter dem besonderen Schutz des Buddhas stehen. Heute gibt es hier eine Schlange an Leuten, die sich durch die Öffnung quetschen wollen – und darunter sind die wenigsten Kinder.
Etwas weiter hinten im Park befindet sich der Kasuga-Taisha-Schrein. Der Weg dorthin führt etwas bergauf, vorbei an tausenden steinernen Laternen. Er ist rot angestrichen und enthält auch im Inneren viele hundert weitere hängende Laternen aus Bronze.
Nara ist ein wirklich lohnenswerter Ausflug von Kyoto. Danach hat man aber fürs erste einmal genug Tempel und Schreine gesehen.
