Nikko

140 Kilometer nördlich von Tokio liegt Nikko. Dort befinden sich prächtige Tempelanlagen, die zum Weltkulturerbe zählen.

NikkoDie private Tobu-Bahn ruckelt zwei Stunden durch die Landschaft. Reisfelder reihen sich an Reisfelder. Angekommen in der kleinen Stadt, neben der sich auch der große Nikko-Nationalpark befindet, gelangt man mit dem Bus zum Mausoleum Nikko Toshoku. Die Anlage wurde von dem Shogun Tokugawa Ieyasu erschaffen.

Wir betreten die Anlage und sehen eine bunt bemalte fünfstöckige Pagode. Eine so prächtig bemalte Pagode haben wir während der gesamten Reise nicht gesehen. Auf einem kleinen Gebäude – fast würde man daran vorbeigehen, ohne es genauer zu betrachten – befindet sich eine Schnitzerei der bekannten drei Affen, die nichts hören, sehen und sprechen. Der ebenfalls wundervoll bemalte Torii-Schrein, der eine der Hauptattraktionen in Nikko, wird gerade restauriert und ist somit verhüllt. Man kann zwar etwas sehen, seine ganze Herrlichkeit bleibt uns allerdings verwehrt.

japan_nikko-4Japano-vegetarisches Essen in Nikko

Einen Geheim-Tipp für Vegetarisches Essen habe ich auf Happy Cow gefunden. Ein kleines, gut verstecktes Restaurant, etwas abseits von den Touristenattraktionen. Ohne die Hilfe eines netten Lieferanten, der gerade in der Nähe Fleisch an ein anderes Restaurant ausgeliefert hat, hätten wir den Eingang nicht gefunden. Denn das Haus sieht aus wie ein Wohnhaus.

Begrüßt werden wir von einer Japanerin im Kimono und in einen großen Raum geleitet. Vorher müssen wir, wie üblich die Schuhe ausziehen und gehen über den mit Tatami ausgelegten Boden. Nur ein paar andere Gäste sind hier – alles Japaner. Sie schauen uns verwundert an und grüßen nett.

NikkoWir setzen und und unsere Bedienung bringt uns eine englische Karte. Nach einiger Verwirrung bestellen wir das vegetarische Shojin Ryori-Menü. Als Shojin Ryori wird die traditionelle buddhistische und vegetarische Mönchskost bezeichnet. Die Gerichte sind simpel, saisonal unterschiedlich und werden aus regionalen Zutaten hergestellt. Immer dabei ist Tofu in unterschiedlichen Varianten.

16 Gänge-Menü

Unser Menü besteht aus 16 Gängen. Jeweils in einem Schälchen oder auf einem kleinen Teller werden vegetarische Winzigkeiten gereicht. Dazu gibt es grünen Tee.
Michi und ich teilen uns das Menü, denn das Restaurant ist sehr, sehr teuer. Und da es unser letzter Tag in Japan ist, haben wir fast all unser Geld ausgegeben und das für die Bahnfahrt zum Flughafen schon abgezählt.

Ich habe in Hongkong bereits ein Restaurant mit (allerdings chinesischer) Mönchskost besucht und habe die besten Erinnerungen daran. Das Essen war unglaublich gut und reichlich. Nie wieder habe ich seither ein solches Restaurant gesehen. Darum freue ich mich besonders auf die 16 Gänge. Doch – wie eigentlich alles hier in Japan – ist es kein Vergleich zu meiner Erfahrung in China: Die Portionen sind liebevoll gestaltet – das Auge isst schließlich mit – und, wie gesagt, sehr klein. Geschmacklich würde ich in den meisten Fällen sagen: neutral.

Als wir die 16 Gänge, etwas in Eile wg. unseres Zugs zurück nach Tokio, verzehrt haben, verabschieden sich die anderen Gäste von uns und wir eilen zum Bahnhof. Gerade noch rechtzeitig erreichen wir die Bahn und ruckeln zwei Stunden lang zurück nach Tokio. Hunger haben wir immer noch. Aber da wir unser letztes Geld ausgegeben haben, reicht es nur noch für ein datschiges Eier-Sandwich aus dem 7/11 um die Ecke von unserer Unterkunft.

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