Sie trohnt weit oben über der Stadt – die schneeweiße Festung Himeji. Vom Bahnhof aus kann man sie bereits sehen. Bis man davor steht, muss man eine knappe halbe Stunde gehen.
Im 17. Jahrhundert gebaut, trohnt die Burg majestätisch über der Stadt. Sie war das erste Bauwerk Japans, das als Weltkulturerbe anerkannt wurde. Eine Festung, die nie zerstört wurde. Lediglich die weiße Farbe fiel dem Verfall zum Opfer und musste erneuert werden.
Schleusung durch die Festung Himeji
Wir betreten die Anlage und werden mit hunderten von Besuchern auf den Turm der Himiji geschleust. Alle Räume sind leer, es gibt nur wenig Erläuterungen auf Englisch. Aber die zu lesen hat wenig Sinn, denn die Masse drängt nach oben. Also lassen wir uns mitschleusen, haben einen netten Ausblick auf die Stadt und lassen uns wieder herausschleusen. Von außen wirkt die Burg wesentlich imposanter. Interessant ist aber, dass die Burg von außen aussieht als hätte sie fünf Etagen, in Wahrheit hat sie allerding sieben. Teils sehr steile Stufen führen in den Turm hinauf.
Japanische Teezeremonie im Kokoen-Garten
Neben der Burg ist ein kleiner, schöner japanischer Garten, er Kokoen-Garten. Hier gibt es – wie in fast allen solchen Gärten oder Parks – ein Teehaus. Wir gehen hinein und nehmen an einer Teezeremonie teil. Wir setzen uns auf Knien auf eine große Fläche, die mit Tatami-Matten ausgeleegt ist.
Eine Dame im Kimono serviert ihn uns und spricht mit uns auf Japanisch. Leider verstehen wir kein Wort, aber wir haben einen Zettel erhalten, was zu tun ist. Zuerst verbeugen wir uns und bedanken uns. Wir erhalten mit dem Tee eine japanische Süßigkeit, die wir mit einem zahnstocherartigen Werkzeug in zwei Hälften teilen müssen. Anschließend soll die Teeschale auf die linke Hand gesetzt werden und mit einer leichten Verbeugung nochmals Dank ausgedrückt werden. Zwei Mal soll die Schale im Uhrzeigersinn gedreht werden, um stets die Vorderseite der Tasse zu vermeiden. Dann soll der Tee ausgetrunken werden, die Schale abgestellt und mit der Vorderseite zu uns zeigend abgestellt werden. Wir stellen uns etwas doof an, da wir parallel den Zettel mit den Instruktionen lesen und versuchen sie zu befolgen.
Die japanischen Gäste neben uns beginnen zu lachen und sprechen uns auf Japanisch an. Das einzige, das wir verstehen ist „country“. Ahh, sie wollen also wissen, woher wir kommen. „Germany“ sagen wir. „Ahhh. Doitsu,“ sagen sie, lachen und sprechen weiter mit uns auf Japanisch. Als wir gehen winken sie uns zu und sagen auf Deutsch: „Isch liebe Disch.“
Himeji-Parade
Draußen hat es über dreißig Grad und wir suchen uns einen Schattenplatz am Straßenrand. Denn heute findet eine Parade statt. Unter anderem hat sich eine Gruppe als Cosplayer verkleidet. Die Figuren aus Anime-Filmen führen einen lustigen Tanz auf. Die Musik erinnert mich an Nintendomusik.